Krankheitsbild: Hüft-TEP

Krankheitsbild: Hüft-TEP

Die Hüft-TEP (Totalendoprothese des Hüftgelenks) ist der komplette Ersatz eines Hüftgelenks durch künstliche Materialien. Notwendig ist eine Hüftprothese oft wegen Hüftarthrose, bedingt durch den schmerzhaften Verschleiß des Gelenkknorpels und eine anschließende Versteifung des Gelenks.

Zustand nach Hüft-TEP (Hüftprothese)

Arthrose und Versteifung führen zu einer eingeschränkten Beweglichkeit und einem veränderten Gangbild. Abseits der Hüftarthrose können auch Überlastungen, Fehlstellungen und Entzündungen zur Abnutzung des Gelenks führen. Auch Knochenbrüche im Bereich des Hüftgelenks, etwa bei einem Oberschenkelhalsbruch, können die Implantation einer Hüftprothese notwendig machen.

Bei jüngeren Patienten setzen Ärzte meist eine sogenannte zementfreie Hüftprothese ein. Dabei werden die künstlichen Gelenkbestandteile im Regelfall lediglich im Knochen verklemmt. Mit der Zeit bildet sich neues Knochengewebe, das an die Oberfläche der Hüftprothese heranwächst und diese fixiert.

Bei älteren Patienten ist die Knochensubstanz oft nicht mehr kräftig genug, um die Hüftprothese fest in ihrem Platz zu halten. Daher verwenden Mediziner hier in der Regel speziellen Knochenzement, der die Hüftprothese sicher im Knochen verankert.

Wie wir Patienten nach dem Einsatz einer Hüft-TEP behandeln

Diagnostik

Die Rehabilitation von Patienten nach Gelenk- und Gelenkersatzoperationen ist ein besonderer Schwerpunkt am MEDICLIN Klinikum Soltau. Für die Diagnostik unserer Rehabilitationspatienten, die eine Hüft-TEP eingesetzt bekommen haben, nutzen wir folgende moderne diagnostische Verfahren: 

  • Röntgendiagnostik (auch im C-Bogen)
  • Gelenk- und Weichteilsonografie
  • Magnetresonanztomografie (MRT) und Computertomografie (CT)
  • 3D/ 4D-Wirbelsäulenvermessung
  • DXA zur Bestimmung der Knochendichte
  • Spezielle Fragebögen zur Schmerzdokumentation
  • Psychologische Diagnostik
  • EKG, Langzeit-EKG
  • Dopplersonografie
  • Labor, z.B. für Blutwerte

Therapie

Nach dem Einsatz einer Hüftprothese ist es neben der Reduzierung von Schmerzen und Schwellungszuständen wichtig, die Muskulatur im Bereich des künstlichen Hüftgelenks zu kräftigen und zu trainieren. Da die Beschwerden und Funktionsbeeinträchtigungen nach einer Hüft-TEP von Patient zu Patient unterschiedlich ausgeprägt sind, stimmen wir den Therapieplan auf Ihre individuellen Bedürfnisse ab.

Der Therapieplan setzt sich in Kombination mit einer (wenn notwendig) medikamentösen (Schmerz-)Therapie aus folgenden Bausteinen zusammen:

TEP- und Gelenkschule

Hier vermitteln Ihnen unsere Therapeuten die Besonderheiten der Hüftprothese sowie den richtigen Umgang damit. Außerdem:

  • klären wir Sie über die Funktionen von Gelenken und Muskeln auf
  • sprechen wir mit Ihnen über die Erkrankung, die die Hüft-TEP notwendig gemacht hat
  • geben wir Empfehlungen, wie Sie sich nach der Implantation einer Hüftprothese verhalten sollen
  • helfen wir Ihnen bei der Auswahl von geeigneten Hilfsmitteln
Krankengymnastik in Einzel- und Gruppentherapie

Dabei geht es insbesondere um die Kräftigung der Muskulatur im Bereich der Hüftprothese und um die Verbesserung der Gelenkbeweglichkeit bzw. um die Beseitigung von Fehlstellungen.

Krankengymnastik im Bewegungsbad

Durch den Auftrieb im Wasser können wir die Gewöhnung an die Hüftprothese mithilfe von speziellen Bewegungen fördern. Mit der Überwindung des Wasserwiderstandes kräftigen Sie zusätzlich Ihre Muskulatur um die Hüftprothese herum.

Gehschule

Besonders Patienten mit Arthrose haben sich durch die Schmerzen des abgenutzten Gelenks oft einen Gangfehler angewöhnt. Ihre neue Hüftprothese erfordert das Wiedererlernen und Trainieren eines gesunden Gangbildes, das Sie bei uns je nach Ihren Bedürfnissen mit oder ohne Therapeut üben.

Spezielles Muskeltraining, Medizinische Trainingstherapie

Haben Sie eine ausreichende allgemeine körperliche Belastbarkeit sowie eine angemessene Beweglichkeit der Hüfte bzw. des Beines erreicht, machen Sie in dieser Therapiemethode ein überwachtes, aber weitestgehend selbstständiges Intervalltraining. Hierdurch sollen Fehlhaltungen sowie Muskelschwächen und -ungleichgewichte abgebaut werden.

Physikalische Maßnahmen

Mit physikalischen Maßnahmen wie Lymphdrainagen oder Narbentherapie reduzieren wir Schmerzen und Schwellungen nach dem Einsatz der Hüftprothese.

Gleichgewichtstraining

Nach der Implantation einer Hüftprothese ist es unter Umständen sinnvoll, Ihren Gleichgewichtssinn durch belastungsarme Übungen, z.B. mit Hilfe einer Kletterwand, zu trainieren.

Leben mit Hüft-TEP

Wichtige Hinweise für Patienten mit Hüftprothese

  1. Eine Hüftprothese kann das natürliche Hüftgelenk nie voll ersetzen!
  2. Mehrere Wochen nach der Operation sind alle normalen Bewegungsabläufe möglich, meiden Sie aber Extreme.
  3. Achten Sie auf eine möglichst gleichmäßige Belastung des operierten Beines – keine plötzlich einwirkenden und maximalen Belastungen.
  4. Vermeiden Sie das Tragen von Lasten, die mehr als 20 Prozent Ihres eigenen Körpergewichts wiegen.
  5. Besondere Vorsicht bei nassen Böden, Schnee- und Eisglätte!
  6. Beim Sitzen sollten die Kniegelenke nicht höher stehen als die Hüften.
  7. Wegen der Gefahr einer eitrigen Entzündung um die Hüftprothese muss bei bestimmten Behandlungen auf einen besonderen Antibiotikaschutz geachtet werden.
  8. Bei zunehmenden Schmerzen im Bereich der Hüftprothese konsultieren Sie umgehend Ihren betreuenden Facharzt.
  9. Tragen Sie stets Ihren Endoprothesenpass bei sich.

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Wer Sie behandelt

Dr. med. Lutz Reuter

Dr. med. Lutz Reuter

Chefarzt der Klinik für Orthopädie und spezielle Schmerztherapie und der Fachklinik für orthopädische Rehabilitation

MEDICLIN Klinikum Soltau

Wie Sie uns kontaktieren können

Sandra Wedau

Sandra Wedau

Sekretariat der Klinik für Orthopädie, spezielle Schmerztherapie und der Fachklinik für orthopädische Rehabilitation

MEDICLIN Klinikum Soltau